[Rezension] Eine kurze Geschichte der Menschheit



Originaltitel: A Brief History of Humankind
Autor: Yuval Noah Harari
Verlag: Deutsche Verlags Anstalt
Seiten: 528

Inhalt

 Krone der Schöpfung?

Vor 100 000 Jahren war der Homo sapiens noch ein unbedeutendes Tier, das unauffällig in einem abgelegenen Winkel des afrikanischen Kontinents lebte. Unsere Vorfahren teilten sich den Planeten mit mindestens fünf weiteren menschlichen Spezies, und die Rolle, die sie im Ökosystem spielten, war nicht größer als die von Gorillas, Libellen oder Quallen. Vor 70 000 Jahren dann vollzog sich ein mysteriöser und rascher Wandel mit dem Homo sapiens, und es war vor allem die Beschaffenheit seines Gehirns, die ihn zum Herren des Planeten und zum Schrecken des Ökosystems werden ließ. Bis heute hat sich diese Vorherrschaft stetig zugespitzt: Der Mensch hat die Fähigkeit zu schöpferischem und zu zerstörerischem Handeln wie kein anderes Lebewesen.

Anschaulich, unterhaltsam und stellenweise hochkomisch zeichnet Yuval Harari die Geschichte des Menschen nach und zeigt alle großen, aber auch alle ambivalenten Momente unserer Menschwerdung.


Meine Meinung

Harari wollte ein unterhaltsames Sachbuch schreiben, dass auch Laien mit der Thematik in Berührung kommen und das muss ich ganz vorne weg sagen, ist ihm gelungen.

Was aber leider auch gesagt werden muss, ist, dass es wissenschaftlich gesehen doch einige kleinere Fehler hat. Das ist etwas was in der Leserunde oft angekreidet wurde, da dies mit ziemlich simplen Recherchen ziemlich schnell hätte verbessert werden können.
Mich störte allerdings am meisten, dass der Autor seine Meinung unglaublich stark vertritt. Auch eher ungewöhnliche Ansichten (Wie zum Beispiel, dass die Landwirtschaftliche Revolution unser aller Ende war) kommen dann doch etwas sehr stark zum Ausdruck.
Zum einen gehört das natürlich zu seinem Konzept, denn durch seinen subjektiven Schreibstil wirkt das Buch ungleich spannender als andere Sachbücher. Allerdings hätte ich mir oft gewünscht, dass noch etwas mehr andere Theorien vertreten wären, damit man ein etwas runderes Bild erhält.

Ansonsten verschafft der Autor einen wirklich guten Überblick über die gesamte Menschheitsgeschichte. Von unseren Anfängen bis zu unserer Zukunft (die leider wiederum nur eine pessimistische Spekualtion war), von unseren Genen bis hin zu Fiktion, Geld und unserem heutigen Rechtssystem wird alles beleuchtet und die geschichtlichen Hintergründe werden sehr anschaulich erklärt. 

Ich habe durch das Buch viele neue Eindrücke und Denkanstösse erhalten und es gibt unglaublich viele interessante Dinge zu entdecken. Doch leider wird dieser Reichtum an wissenschaftlichen Theorien oft von der eigenen Meinung des Autors überdeckt. Trotzdem ist das ein sehr gutes Buch, man muss einfach nur im Hinterkopf haben, dass man die Informationen mit Vorsicht geniessen sollte.

Bewertung

 

1 Kommentar:

  1. Hm... anfangs klang das noch alles ganz gut, aber als ich deine Meinung gelesen habe, fand ich das Buch irgendwie doch nicht mehr so ansprechend. Vor allem nachdem du das mit der landwirtschaftlichen Revolution geschrieben hast

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